Risse und Wunden

Michael Bracht

Das Titelbild heute zeigt ein sogenanntes Epitaph, einen Grab- oder Gedenkstein, der an der Wand angebracht ist. Eindringlich ist hier die Hoffnung veranschaulicht, dass die, an die die Platte erinnert, genauso auferstehen werden wie einst Jesus Christus.

April 2024Den auferstandenen Christus - weder der schwere Stein vor seinem Grab kann ihn an der Auferstehung hindern, noch die bewaffneten Wächter rechts und links. Gottes Ja zum Leben ist stärker als der Stein, als die Soldaten und selbst als der Tod.-

Und doch: Die Marmorplatte hat Risse. - Was hat da wohl irgendwann an ihr mit großer Kraft gerüttelt, sie erschüttert?

Nun, mit diesen Rissen kann dieser Gedenkstein ein Symbol für unseren Glauben sein. Auch der wurde und wird immer wieder durch Herausforderungen erschüttert, mit Fragen wie diesen: Meint es Gott wirklich gut mit uns? Werde ich meine Arbeit behalten? Werde ich gesund bleiben? Oder wieder gesund werden?

Ja, die Risse in unserem Leben sind da, wie in der Platte. Aber trotz aller Risse ist das Bild als solches immer noch klar erkennbar und hat nichts von seiner Hoffnungsbotschaft eingebüßt.

Das letzte Wort hat nicht das Zerstörerische, sondern das Leben!

Ein frohes und gesegnetes Osterfest wünscht
allen Leserinnen und Lesern
Ihr Michael Bracht, P.



Foto: Epitaph für Christian von Hermanstorff und seine Ehefrau, Klosterkirche Frauenchiemsee, ca. 1630